Kein Platz für völkischen Nationalismus unter schwarz-rot-goldener Fahne!

Alexander Sorge

Am kommenden Mittwoch, 7. Mai 2025, will die AfD im Kreistag Saalekreis einen Antrag durchsetzen, der eine ganzjährige Beflaggung aller öffentlichen Gebäude mit der Deutschlandfahne vorsieht – einschließlich aller Schulen im Landkreis.

Dazu erklären die Mitglieder der Partei Die Linke im Kreistag Saalekreis:

„Was hier scheinbar harmlos daherkommt, ist in Wahrheit ein Angriff auf unsere demokratische Erinnerungskultur. Der Antrag stammt von Dr. Hans-Thomas Tillschneider – einer zentralen Figur des extrem rechten 'Flügels' der AfD.
Es geht der AfD nicht um Respekt vor unserem Staat, sondern um die schleichende Normalisierung völkisch-nationaler Ideologie.“

Die schwarz-rot-goldene Fahne ist ein Symbol der Freiheit – sie darf nicht zur Kulisse für eine autoritäre Geschichtsumdeutung werden. Gedenktage wie der 8. Mai oder der 27. Januar verlieren ihre besondere Bedeutung, wenn Symbole des demokratischen Widerstands in einen banalen Alltagsgegenstand verwandelt werden.

Aktuelle Studien zeigen, wie ernst die Lage ist: Erstmals befürwortet laut der gestern veröffentlichten MEMO-Studie 2025 eine Mehrheit der Bevölkerung eine sogenannte „erinnerungspolitische Wende“. Eine Verschiebung, die die AfD gezielt befeuert.

Wer glaubt, Menschen, denen Hoffnung, Anerkennung, Respekt und Zukunftsperspektiven fehlen, mit nationalem Stolz abspeisen zu können –
der hat aus unserer Geschichte nichts gelernt.

Das ist nicht Fürsorge für die sogenannte „Volksseele“ – das ist Zynismus auf offener Bühne.

„Die AfD betreibt eine politische Umdeutung: Statt kritischer Erinnerung und Auseinandersetzung will sie einen neuen, kritiklosen Nationalstolz etablieren.
Unsere Schulen sollen dabei als Bühne für diese Ideologie missbraucht werden – das werden wir nicht zulassen.“
, so Alexander Sorge.

Unsere Fraktion wird den Antrag entschieden ablehnen und erwartet, dass sich auch alle demokratischen Fraktionen klar gegen diesen durchschaubaren Versuch der Geschichtsumdeutung positionieren.

„Wer heute gemeinsam mit Tillschneider für Dauerbeflaggung stimmt, macht sich zum Steigbügelhalter eines gefährlichen politischen Projekts.
Erinnerung braucht Bewusstsein – nicht Dauerbeflaggung. Das gilt besonders einen Tag vor dem 80. Jahrestag der Befreiung.“