Gute Gesundheitsversorgung für alle – Abkehr vom Kurs der Zweiklassenmedizin

Dagmar Zoschke
AktuellPresse

Anlässlich des Weltgesundheitstages 2016 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Dagmar Zoschke: Die vor gut einer Woche veröffentlichten Daten zur Lebenserwartung haben sehr eindrücklich den Zusammenhang zwischen Einkommen und Gesundheit bestätigt: Ebenso wie Sachsen-Anhalt zum Schlusslicht bei den Einkommen zählt, gehört es auch zum traurigen Schlusslicht in der Frage der Lebenserwartung.

Anlässlich des Weltgesundheitstages 2016 erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Dagmar Zoschke: Die vor gut einer Woche veröffentlichten Daten zur Lebenserwartung haben sehr eindrücklich den Zusammenhang zwischen Einkommen und Gesundheit bestätigt: Ebenso wie Sachsen-Anhalt zum Schlusslicht bei den Einkommen zählt, gehört es auch zum traurigen Schlusslicht in der Frage der Lebenserwartung. 

DIE LINKE tritt für eine Gesundheitsreform ein, die diesen Namen auch verdient. Wir wollen die gesetzliche Krankenversicherung zu einer solidarischen Bürgerversicherung ausbauen. In diese würden alle Einkommensformen zur Beitragsfinanzierung herangezogen werden: auch Beamte, Topmanager, selbständige Superreiche und nicht zuletzt Abgeordnete der Landtage und des Bundestages. Auf diesem Wege könnten das Einnahmevolumen und damit auch die Qualität der Versorgung deutlich verbessert werden. 

Als problematisch erachtet DIE LINKE die viel zu dünne Personaldecke im stationären Bereich. Die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals haben sich im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte drastisch verschlechtert. Dies geht sowohl zu ihren Lasten als auch zu Lasten der Patienten.
Als erste Schritte und kurzfristig umsetzbare Maßnahmen bieten sich folgende Punkte an:

  • die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung, für die sich unsere Fraktion im Januarplenum 2016 des Landtages (Drs. 6/4732) bereits stark gemacht hat;
  • die Einführung einer Positivliste von Medikamenten, die die kostspieligen und medizinisch teilweise sehr fragwürdigen Neuentwicklungen der Pharmaindustrie fachlich abwägt;
  • der weitere Abbau der Trennung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung. Hierdurch würden Krankenhäuser endlich für die Leistungen besser entlohnt, die sie faktisch durch die entstehenden Lücken im ambulanten Bereich längst übernehmen. Die Neustrukturierung der ambulanten Angebote dürfte auch das Problem der partiellen Überlastung in den Notaufnahmen entgegen wirken.

Die Gewährleistung einer guten Gesundheitsversorgung für alle erfordert, den Kurs der Zweiklassenmedizin endlich zu verlassen.