Lehrkräfte – Aktuelle Ausschreibung ist kaum Tropfen auf den heißen Stein

Thomas Lippmann
DIE LINKE. im Landtag Presse

Zur Ankündigung des Kultusministeriums, 218 Stellen für neue Lehrkräfte auszuschreiben, erklärt der Abgeordnete Thomas Lippmann: Die Fraktion DIE LINKE hat immer wieder beharrlich darauf hingewiesen, dass dem eklatanten Lehrkräftemangel und dem Mangel an pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur durch zusätzliche Neueinstellungen über die bisherigen Planungen hinaus begegnet werden kann. Mit der jetzigen Ausschreibungsrunde wird aber weiterhin nur der verbliebene Rest aus dem viel zu geringen Einstellungskorridor für das Jahr 2016 für Neueinstellungen eingesetzt.

Zur Ankündigung des Kultusministeriums, 218 Stellen für neue Lehrkräfte auszuschreiben, erklärt der Abgeordnete Thomas Lippmann: Die Fraktion DIE LINKE hat immer wieder beharrlich darauf hingewiesen, dass dem eklatanten Lehrkräftemangel und dem Mangel an pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur durch zusätzliche Neueinstellungen über die bisherigen Planungen hinaus begegnet werden kann. Mit der jetzigen Ausschreibungsrunde wird aber weiterhin nur der verbliebene Rest aus dem viel zu geringen Einstellungskorridor für das Jahr 2016 für Neueinstellungen eingesetzt.

Von den insgesamt 420 Einstellungsoptionen für 2016 wurden etwa 200 bereits im Januar für die Schließung von akuten Versorgungslücken im laufenden Schuljahr verbraucht. Angesichts der bereits aufgelaufenen und sich weiter verschärfenden Defizite in der Lehrkräfteversorgung sind die 218 Neueinstellungen kaum ein Tropfen auf den heißen Stein. Damit können nicht einmal die Kolleginnen und Kollegen ersetzt werden, die bis zum Beginn des neuen Schuljahres den Schuldienst verlassen werden. Der Lehrkräftebestand wird somit weiter sinken, und das bei steigenden Schülerzahlen.

Zur Linderung der gravierendsten Probleme müssen mindestens 300 Vollzeit-Lehrerstellen für den aktiven Schuldienst über den bisherigen Plan hinaus neu ausgeschrieben und besetzt werden. Damit könnte allerdings lediglich die schlechte Unterrichtsversorgung des zu Ende gehenden Schuljahres gehalten werden. Geschieht dies nicht, droht die Unterrichtsversorgung landesweit sogar erstmalig in der Geschichte des Landes deutlich unter 100 Prozent zu sinken. Unterrichtsausfall in neuen Größenordnungen und das Ende der Grundschule mit verlässlichen Öffnungszeiten an vielen Orten wären die Folgen.

Um an den Schulen wieder eine einigermaßen respektable Personalsituation im Umfang von 103 Prozent zu gewährleisten, wie von der letzten Landesregierung schon mehrfach versprochenen, müssten bis zum Sommer nicht 218 sondern etwa 800 Lehrkräfte neu für den Schuldienst eingestellt werden. Gleichfalls müssen die größten Lücken bei den Stellen der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschlossen werden.

Die Zahlen sind anspruchsvoll, aber nicht utopisch. Die Schulbehörden müssen ihre Ausschreibungspraxis ändern und erheblich flexibilisier gestalten, um zumindest allen Absolventinnen und Absolventen der Staatlichen Seminare in Halle und Magdeburg eine Anstellung in Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. Außerdem müssen voll ausgebildete Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Bundesländern bei vorhandenem Bedarf auch dann eingestellt werden, wenn Schulform, Fächerkombination oder Notendurchschnitt nicht den ursprünglichen Wünschen der Schulbehörden entsprechen. Der Weg zum Lehrerberuf sollte auch Quereinsteigerinnen und -einsteigern sowie Lehrkräften geöffnet werden, denen er bisher aus formalen Gründen verschlossen blieb. Und die Schulleitungen und Kommunen müssen mit ins Boot.

Die Fraktion DIE LINKE hat noch zum Ende des vergangenen Jahres hierfür ein Sofortprogramm der Öffentlichkeit vorgelegt, darauf kann man zurückgreifen.