Lehrkräftebestand weiter im freien Fall

Thomas Lippmann

Der Lehrkräftebestand in den öffentlichen Schulen des Landes ist trotz steigender Schülerzahlen zum Beginn des Schuljahres gegenüber dem Ende des letzten Schuljahres weiter gesunken. Der Rückgang des im Landesdienst erfassten Arbeitsvolumens der Lehrkräfte war sogar der stärkste in einem Quartal in dieser Legislaturperiode und erreicht erneut einen historischen Tiefststand. Das geht aus der Antwort des Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage für die Fragestunde der 39. Sitzungsperiode des Landtages und dem Vergleich mit den Angaben aus vorherigen Kleinen Anfragen hervor. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

»Auch wenn der Bildungsminister versucht, die Öffentlichkeit über Monate hinweg über die Zustände in den öffentlichen Schulen im Unklaren zu lassen, lassen sich die kontinuierliche Verschlechterung der Lehrkräfteversorgung im gesamten Land und die teils dramatische Unterversorgung an vielen Schulen nicht verschweigen. Die bisherige Strategie der Personalgewinnung stellt sich immer wieder als untauglich heraus, um auch nur die ausscheidenden Kolleg*innen zu ersetzen.

Erneute Diskussionen über eine weitergehende Streichung der Altersermäßigungen der Lehrkräfte über 60 Jahre ist geeignet, die Bilanz in der Personalentwicklung weiter zu verschlechtern. Statt der Motivation älterer Lehrkräfte, ggf. über das Pensions- oder Rentenalter hinaus noch länger im Dienst zu bleiben, wird sich der schon heute ausgeprägte Drang, den Schuldienst möglichst frühzeitig zu verlassen, weiter verstärken.«