Schutzpakete gegen steigende Inflation

Stefan Gebhardt
Stefan Gebhardt, LandesvorsitzenderPressePresserklärungen

Zur steigenden Inflation und der Studie der Böcklerstiftung zu Geringverdienern erklärt der Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE. Sachsen-Anhalt Stefan Gebhardt:

Sozialpakete gegen Preissteigerungen

Das Statistische Bundesamt hat heute eine Inflationsrate von +5,3 Prozent bekannt gegeben. Die steigenden Preise zehren die Löhne auf, für rund 4 Millionen Geringverdiener, davon 1 138 000 Menschen im Ostdeutschland, geht das an die Substanz. Ärmere Haushalte müssen einen besonders hohen Anteil ihrer Einkommen für Lebensmittel und Energie aufbringen. 

Im dritten Jahr der Pandemie darf sich der Staat nicht wegducken, nach den Wirtschaftshilfen müssen jetzt Schutzpakete für die Privathaushalte folgen: mit Soforthilfen von 200 Euro an alle Menschen mit Einkommen an der Armutsrisikoschwelle, eine Erhöhung der Steuerfreibetrags, um kleine und mittlere Einkommen zu entlasten, und die Untersagung von Gas- und Stromsperren für private Haushalte.

Auch die rund sieben Millionen Menschen in Hartz IV, Altersgrundsicherung, Sozialhilfe und mit Asylbewerberleistungen treffen die Preissteigerungen mit voller Härte. Hier muss mehr passieren, als die klägliche Erhöhung des Regelsatzes. Für einen echten Inflationsausgleich sind die Regelbedarfe um mindestens 5 Prozent anzuheben. 

Deutschlands Geringverdiener leben im Osten 

Die Landkarte zeigt immer noch die alte Teilung: Deutschlands Geringverdiener leben im Osten. Auch die Landkreise mit dem höchsten Anteil liegen allesamt in Ostdeutschland:  Erzgebirgskreis (43,2 Prozent), Görlitz (42,5 Prozent), den Saale-Orla-Kreis (41,2 Prozent), Vorpommern-Rügen (40,8 Prozent) und den Vogtlandkreis (40,2 Prozent). 

Für unter 2.284 Euro Brutto arbeiten in den ostdeutschen Länder rund 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten. Im Westen sind es rund 16 Prozent. Besonders betroffen sind deutschlandweit vor allem Frauen, Migrantinnen und Migranten und Menschen ohne Berufsabschluss. In Sachsen-Anhalt gehören 157 111 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeit (31,4 Prozent) zu den Geringverdienern.